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Geschichtsfrënn vun der Gemeng HesperGeschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper


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Wussten Sie schon,... (aus: Buet 03 / 2020 / N°41)

  • Hesperingen
  • de Buet
  • Geschichte
  • Burg

… dass ein Bäcker aus Hesperingen einst die Geschicke fast sämtlicher Gesangvereine der Gemeinde leitete?

  • aus: Buet 03 / 2020 / N°41 / Bild 1a

    1896

  • aus: Buet 03 / 2020 / N°41 / Bild 1b

    1935

  • aus: Buet 03 / 2020 / N°41 / Bild 1c
  • aus: Buet 03 / 2020 / N°41 / Bild 2

    Die Hochzeit von Edouard Kayser und Maria Anna Lauterbour fand am 07.10.1896 in Hesperingen statt.

    Archiv Josée Conrardy-Kayser (Fentange)

  • aus: Buet 03 / 2020 / N°41 / Bild 3

    Die Bäckerei und die Gastwirtschaft auf einer Postkarte vom 10.12.1918. Das Haus wird sogar als Restaurant bezeichnet und im Fenster sind noch weitere Verkaufswaren zu sehen.

    Archiv Roland Hellers (Roeser)

  • aus: Buet 03 / 2020 / N°41 / Bild 4

    Beliebtheit schützt vor bösen Buben nicht... Eine Notiz aus dem Luxemburger Wort vom 02.09.1905.

  • aus: Buet 03 / 2020 / N°41 / Bild 5

    Um 1910. Edouard Kayser mit Bäckerschürze vor dem Holzofen zwischen Mathias Lauterbour und Camille Lauterbour (rechts).

    Archiv Josée Conrardy-Kayser (Fentange)

  • aus: Buet 03 / 2020 / N°41 / Bild 6a

    Seine Geige und der reich verzierte Taktstock blieben erhalten...

    Fotos von Roland Schumacher (Fentange)

  • aus: Buet 03 / 2020 / N°41 / Bild 6b

    Seine Geige und der reich verzierte Taktstock blieben erhalten...

    Fotos von Roland Schumacher (Fentange)

  • aus: Buet 03 / 2020 / N°41 / Bild 7

    Mit Ehefrau und Enkelkindern Paulette Beck, Josée Kayser und Pierrette Ludovicy (von links nach rechts) um 1929

    Archiv Josée Conrardy-Kayser (Fentange)

  • aus: Buet 03 / 2020 / N°41 / Bild 8

    Die Gesellschaft bei der Hochzeit Anna und Albert Schiltz-Kerger. Von links nach rechts: Jos. Printz, Henri Wingert, Raymond Besch, Paul Beck, Jos. Weydert, Jos. Clement, Jacques Weber, Victor Beck, Jean Printz, Nicolas Schumacher, Jos. Kayser.

    Archiv Jos. Schiltz (Hesperange)

  • aus: Buet 03 / 2020 / N°41 / Bild 9

    Eines der letzten Bilder (Eintracht im Thale Hesperingen anlässlich der Jahrhundertfeier) von Edouard Kayser am 28.07.1939 (zweite Reihe von unten, fünfter von links).

    Archiv Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper

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Tatsächlich war der Bäcker Edouard Kayser während seiner langen aktiven Zeit sowohl Dirigent des Chores in Alzingen als auch in Fentingen und Hesperingen.

Am 29.04.1872 kam Edouard Kayser in Hesperingen „in der Sangen“ als ältestes Kind von Peter Kayser (Eisenbahnarbeiter) und Maria Catharina Schneider zur Welt. Ed. Kayser war 2 Jahre vor der Hochzeit geboren worden und wurde als Edouard Schneider später von Peter Kayser adoptiert. Nach dem frühen Tod der Mutter heiratete der Vater ein zweites Mal (Maria Anna Mersch aus Hesperingen).

Ab 1885 etwa wohnte Edouard Kayser (später auch die Schwestern) bei der Tante Lucie Kleyer-Schneider, der verwitweten Schwester seiner Mutter. Diese führte gegenüber der Kirche die Gastwirtschaft und Bäckerei (später Brasserie du Château, heute Pizzeria Chez Vito) ihres 1889 verstorbenen Mannes weiter und Edouard Kayser war als Bäckergeselle angestellt und lernte dort das Handwerk. Interessanterweise fanden noch im 18. Jahrhundert in diesem Haus (im oberen Stockwerk) die Gerichtsverhandlungen der Herrschaft Hesperingen statt.

Edouard Kayser selbst heiratete in Hesperingen am 07.10.1896 die 6 Monate ältere Maria Anna Lauterbour aus Hesperingen. Deren Eltern waren die Ackersleute Mathias Lauterbour und Barbara Joachim aus besagtem Hesperingen. Das Ehepaar Kayser-Lauterbour bekam insgesamt 7 Kinder.

Ab 1897 übernahm Edouard Kayser die Bäckerei und die Gastwirtschaft seiner Tante (sie verstarb 1929). Er buk im Gegensatz zu anderen Bäckern noch mit einem Holzofen, was seinem Brot laut Zeitzeugen eine eigene geschmackliche Note verlieh. Man sah Ed. Kayser aber wegen seiner vielen Beschäftigungen selten in der Backstube, sein Bruder Nic. war eher der Bäcker.

Die Familie schien die Musik bereits in die Wiege gelegt bekommen zu haben. (Nicolas) Edouard Schneider, genannt „Colas Ed.“, war der Bruder der Mutter und Dirigent des 1865 gegründeten Männergesangvereins „Eintracht im Thale Hesperingen“ von 1865-1891. Er war der Taufpate von Ed. Kayser und leitete neben der Hesperinger Eintracht auch den Alzinger Männerchor in den Jahren 1889-1891. Edouard Kayser, der 1891 der „Eintracht im Thale“ beigetreten war, übernahm dort den Dirigentenstab ab 1895.

1893 war der erst 21 Jahre alte Ed. Kayser sogar für ein Jahr auf den Präsidentenposten der Eintracht im Thale gewählt worden. Er dirigierte die Eintracht in den Jahren 1895-1903, 1905-1924 und 1925-1942 und erhielt unter anderem eine Erinnerungstafel mit dem Bild der Burg Hesperingen, eine Ehrerbietung, die lediglich noch dem Lokalhistoriker Pierre Anen erwiesen worden war.

Auch Kaysers Tochter Anna (Schauspiel und Gesang) und sein Sohn Paul (Klavier) halfen bei den Theateraufführungen der Eintracht und die Gesangproben wurden im hinteren Teil der Gastwirtschaft (Raum zum Hof hin) abgehalten.  Der Dirigent übte die einzelnen Stimmen damals anhand einer Geige ein. Während die einen übten, saßen die anderen nebenan in der Gastwirtschaft, tranken und spielten Karten.

Wie sein Onkel Edouard Schneider betätigte sich Edouard Kayser auch als Dirigent des Alzinger Männerchors und zwar in den Jahren 1919-1933. Als die dortige Gesellschaft 1919 mit François Scholer einen neuen, jungen Präsidenten erhielt, übernahm Ed. Kayser den Dirigentenstab, den er bis 1933 mit viel Geschick führte. Er war zudem der erste Dirigent des 1910 neu gegründeten Fentinger Männergesangvereins. Diese Funktion hatte er gar bis 1939 inne.

Edouard Kayser verstarb am 23.04.1942 in seiner Wohnung in Hesperingen an „Herzdegeneration u. Wassersucht“. Der Grabstein befand sich seit jeher neben der Kapelle Tesch auf dem Hesperinger Friedhof, ist aber nicht mehr in seinem ursprünglichen Zustand.


Roland Schumacher
Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper

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Aus dem Wort vom 16. Januar 2020

LW 2020 01 16
 

Gedenk-Zeremonie: vor 75 Jahren passierte der Panzer-Unfall in Hesperingen

  • Hesperingen
  • Geschichte
  • Monumente
  • Panzer

DER PANZERUNFALL AUF DER ALZETTE-BRÜCKE

  • Gedenk-Zeremonie Panzer-Unglueck

    Gedenk-Zeremonie: vor 75 Jahren passierte der Panzer-Unfall in Hesperingen

    (Grafik von Christian Pettinger)

  • Gedenk-Zeremonie Panzer-Unglueck 1

    Gedenk-Zeremonie: vor 75 Jahren passierte der Panzer-Unfall in Hesperingen

    (Foto von Laurent Blum)

  • Gedenk-Zeremonie Panzer-Unglueck 2

    Gedenk-Zeremonie: vor 75 Jahren passierte der Panzer-Unfall in Hesperingen

    (Foto von Laurent Blum)

  • Gedenk-Zeremonie Panzer-Unglueck 3

    Gedenk-Zeremonie: vor 75 Jahren passierte der Panzer-Unfall in Hesperingen

    (Foto von Laurent Blum)

  • Gedenk-Zeremonie Panzer-Unglueck 5

    Gedenk-Zeremonie: vor 75 Jahren passierte der Panzer-Unfall in Hesperingen

    (Foto von Laurent Blum)

  • Gedenk-Zeremonie Panzer-Unglueck 6

    Gedenk-Zeremonie: vor 75 Jahren passierte der Panzer-Unfall in Hesperingen

    (Foto von Laurent Blum)

  • Gedenk-Zeremonie Panzer-Unglueck 4

    Gedenk-Zeremonie: vor 75 Jahren passierte der Panzer-Unfall in Hesperingen

    (Foto von Roland Schumacher)

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Gedenk-Zeremonie am Morgen des 26. Dezember 2019 in Hesperingen im Beisein vom Bürgermeister Marc Lies, den Schöffen Georges Beck und Diane Adehm, dem Gemeinderat Henri Pleimling und Mitgliedern der Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper um an die 3 Amerikanische Soldaten, Corporal Lewis W. Meade, Corporal James J. Russ, Tec 4 Isidore M. Vasko, der 10th Armored Division zu erinnern, welche am 26. Dezember 1944 ihr Leben in einem tragischen Unfall mit ihrem in Hesperingen auf der Brücke verloren haben. Ihr Opfer soll auch 75 Jahre später nicht vergessen sein.


Am Morgen des 26. Dezembers 1944 (Stephanstag, 2. Weihnachtstag) war es trotz hellem Sonnenschein bitterkalt. Der Boden war hart gefroren. Seit Tagen schon rollten amerikanische Einheiten durch Hesperingen Richtung Norden, um in die Ardennenschlacht einzugreifen. Seit dem 16. Dezember 1944 waren die amerikanischen Verbände in schwere Abwehrkämpfe mit den letzten Reserven der deutschen Wehrmacht verwickelt.

Es war Viertel vor zehn, die Glocken unserer Pfarrkirche läuteten zum zweiten Mal fürs Hochamt. Über die hölzerne Notbrücke rollten unaufhörlich amerikanische Panzer nach Luxemburg, andere sich absetzende Fahrzeuge fuhren Richtung Süden. Die Panzerfahrer mussten gut manövrieren, um einander nicht auf der Brücke zu rammen. Obwohl die Brückenfahrbahn zu beiden Seiten von den Fußgängerstegen durch dicke Längsbalken abgetrennt war, beging der Fahrer eines aus der Stadt kommenden Panzers den Irrtum, den rechten Steg mit als Fahrbahn zu benutzen.

Einer der Panzerinsassen stand aufrecht im Turm und war eben im Begriff, aus einer Feldflasche zu trinken, als das schwere Fahrzeug nach rechts kippte, die dünnen Bodenbretter des Stegs durchbrach und mit gewaltigem Lärm in die Alzette fiel. Sofortstoppte der Verkehr. Im Nu sprangen die Besatzungsmitglieder aus den nachrückenden Fahrzeugen und beeilten sich, über den gefrorenen Ufermorast die Alzette zu erreichen, wo sie durchs Wasser wateten und zu helfen versuchten. Einige Sekundenspäter tauchte der erste Insasse aus dem eiskalten Wasser auf. Entsetzen und Schrecken standen in seinen Augen. Schreiend und weinend watete er um den Panzer herum, als im selben Augenblick ein zweites Crew-Mitglied aus dem Wasser auftauchte. Die beiden fielen sich um den Hals und gingen ans Ufer. Sie sollten die einzigen Überlebenden sein.

Da der Panzer mit dem Turm auflag, war es nur dem Fahrer und dem Panzer-Kommandanten gelungen, sich selbst zu befreien. Trotz verzweifelter Bemühungen konnten die Helfer erst kurze Zeit später die untere Panzerplatte aufbrechen. Ihre Anstrengungen waren umsonst, denn aus dem Innern konnten sie nur einen Kameraden als Leiche bergen. Durch den Aufprall war er besinnungslos geworden und in dem auslaufenden Öl und dem schnell eindringenden Wasser ertrunken.

Später gelang es zwei Armeekränen, den Panzer wieder auf die Ketten zu stellen und auf „Onnerklaus“ (Flurname einer Wiese neben der Alzette) zu ziehen, um die zwei letzten Toten aus dem Turm zu bergen.

Heil waren sie aus der Ardennenschlacht zurückgekehrt; der Klang unserer Glocken war ihr Totengeläute. Fern der Heimat gaben sie ihr Leben für die Freiheit Europas.

(nach einem Bericht von Paul Keller)

Wussten Sie schon,... (aus: Buet 12 / 2019 / N°40)

  • Hesperingen
  • de Buet
  • Geschichte
  • Burg

… dass die Hesperinger Alzette-Brücke vor genau 75 Jahren im Blickpunkt der Ereignisse stand?

  • aus: Buet 12 / 2019 / N°40 / Bild 1

    Die beiden Sprengungen in der Nacht vom 9. auf den 10. September 1944 hatten verheerende Schäden an der Alzette-Brücke in Hesperingen verursacht.

    Archiv Jules Braun (Hesperange)

  • aus: Buet 12 / 2019 / N°40 / Bild 2

    Einer der US Soldaten (das Abzeichen am Ärmel lässt seine Zugehörigkeit zu Pattons 3. Armee erkennen) bei Pfarrer Ernest Beres (1881-1958), der von 1916 bis 1956 Seelsorger in Hesperingen war.

    Archiv Christian Pettinger (Fentange)

  • aus: Buet 12 / 2019 / N°40 / Bild 3

    Innerhalb weniger Tage konnten US Pioniere die Brücke wieder instand setzen, die anschließend von zwei Posten bewacht wurde. Zu beiden Seiten ist ein hölzerner Fußgängersteg erkennbar. Der südliche (links) davon sollte am 26.12.1944 einem Sherman-Panzer zum Verhängnis werden.

    Archiv Christian Pettinger (Fentange)

  • aus: Buet 12 / 2019 / N°40 / Bild 4

    Zwei neue Fotos des Panzerunglücks (insgesamt existieren deren sieben) konnten ersteigert werden. Eines davon zeigt die Aufbahrung (auf „Onnerklaus“) der beiden toten US Soldaten Cpl. Lewis W. Meade und Cpl. James G. Russ, die zuletzt aus dem verunfallten Panzer geborgen wurden.

    Archiv Christian Pettinger (Fentange)

  • aus: Buet 12 / 2019 / N°40 / Bild 5

    Bergung des Panzers aus der Alzette

  • aus: Buet 12 / 2019 / N°40 / Bild 6

    Die F Kompanie des 1303rd Engineer General Service Regiment, welche General Pattons 3rd US Army angegliedert war, bei den Reparaturarbeiten nach dem Panzerunglück.

    Archiv Christian Pettinger (Fentange)

  • aus: Buet 12 / 2019 / N°40 / Bild 7

    Die F Kompanie des 1303rd Engineer General Service Regiment, welche General Pattons 3rd US Army angegliedert war, bei den Reparaturarbeiten nach dem Panzerunglück.

    Archiv Christian Pettinger (Fentange)

  • aus: Buet 12 / 2019 / N°40 / Bild 8

    Auch Kriegsgefangene, die von der Hesperinger Miliz (an den weißen Armbändern erkennbar) bewacht wurden, mussten bei den Reparaturarbeiten mithelfen.

    Archives Centre National de l’Audiovisuel (Dudelange)

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In der Nacht vom 9. auf den 10. September 1944 erfolgte die Zerstörung der Hesperinger Alzette-Brücke (die erste Sprengung gegen Mitternacht, die zweite um 2 Uhr morgens) durch die sich auf der Flucht befindenden deutschen Besatzungstruppen. Eine erste Sprengung hatte die Fahrbahn nicht unbrauchbar machen können, weswegen eine noch größere Menge Pulver bei einer zweiten Sprengung nötig war, um eine Bresche in die Brücke zu schlagen. Die Einwohner waren durch die Deutschen von der bevorstehenden Sprengung in Kenntnis gesetzt worden, aber die Wasserleitung, die Kirche, die zwei Schulen und viele Privathäuser wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Mittelteil der Brücke selbst war auf der südlichen Seite ganz zerstört, nur auf der nördlichen Seite (zur Stadt zu) existierte noch ein schmaler Streifen in der ganzen Länge, wohl wegen eines Eisenträgers, welcher der Schmalspurbahn „Jangeli“, deren Schienen dort verliefen, mehr Halt verleihen sollte.

Da die Straße Richtung Frankreich von großer Bedeutung für die US-Armee war, musste sogleich an einen Wiederaufbau gedacht werden. Pioniere („Engineers“) der US Army errichteten innerhalb weniger Tage einen neuen Brückenmittelteil, der aus Stahlträgern sowie mehreren Lagen Holzplanken bestand. Zu beiden Seiten befand sich ein Fußgängersteg mit Geländer, der durch einen Holzbalken am Boden von der Fahrbahn getrennt war. Die Brücke war geeignet, die Last der schweren Panzer und Lastwagen zu tragen, die ab dem 16.12.1944 täglich in den Einsatz mussten (Ardennen-Offensive). Auf dem Rückweg Richtung Frankreich (Metz) geriet am 26.12.1944 irrtümlicherweise ein M4 Sherman Panzer des 11th Tank Battalion der 10th Armored Division auf den südlichen der beiden hölzernen Stege (für Fußgänger angedacht), den er durchbrach, um anschließend kopfüber in der etwa 60 cm tiefen Alzette zum Liegen zu kommen. Dabei kamen drei junge US Soldaten der fünfköpfigen Besatzung ums Leben (Lewis W. Meade, James G. Russ und Isidore M. Vasko). Die näheren Umstände konnten durch die Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper in Erfahrung gebracht werden und die Gemeindeverwaltung ließ ein Denkmal errichten, das am 19.10.2013 eingeweiht wurde.

Die Stadt Luxemburg war am 10.09.1944 von der 5th US Armored Division befreit worden und am Tag danach auch Hesperingen. Ihr angegliedert war das „22nd Armored Engineer Battalion“, das für Brückenbau und Straßenarbeiten zuständig war. Christian Pettinger, Vorstandsmitglied der Geschichtsfrënn, fand jedoch keinen Beleg in deren „After-Action-Reports“ dafür, dass diese Pioniere an der Hesperinger Alzette-Brücke gearbeitet haben. Auf der anderen Seite war am 08.09.1944 bereits die „993rd Engineer Treadway Bridge Company“ des Fifth US Corps der 5. US Panzerdivision angegliedert worden und es ist wahrscheinlich, dass diese dafür zuständig war, was noch untersucht werden muss.

Pettingers Recherchen führten zu neuem Fotomaterial dieser Zeit, unter anderem auch zu zwei weiteren Fotos des Panzerunglücks. Nun kann auch definitiv beantwortet werden, welche US Pionier-Einheit die Brücke nach dem Sherman-Zwischenfall wieder instand setzte. Es handelt sich dabei um die F Kompanie des 1303rd Engineer General Service Regiment, welche General Pattons 3rd US Army angegliedert war. Die 10 Offiziere und 239 Mann wurden am frühen Morgen des 21.12.1944 von Salonnes (Moselle, Frankreich) nach Hesperingen verlegt, wo sie gegen 14.00 Uhr ankamen. Zu ihren Aufgaben gehörten unter anderem Instandsetzungsarbeiten an Straßen und Brücken. Der Aktivitätsbericht der Einheit erwähnt, dass die ganze Kompanie vom 21. bis 31. Dezember damit beauftragt war, Zufahrtswege zu erkunden sowie die Brücke in Hesperingen zu reparieren. Des Weiteren wurden die Straßen von Schnee und Eis befreit. Während ihrer Stationierung in Hesperingen baute das Engineer Regiment ebenfalls eine Brücke über die Sauer bei Bollendorf (10. bis 20. Februar 1945) sowie eine Brücke bei Echternach (20. bis 27. Februar 1945). Am 4. März 1945 verließ die Einheit Hesperingen und wurde nach Wasserbillig verlegt.


Roland Schumacher
Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper

25 Jahre "Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper"

  • Neuigkeiten
  • Hesperingen
  • Verein
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  • Publikationen

  • aus: Buet 12 / 2019 / N°40 / 25 Joer Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper / Bild 1
  • aus: Buet 12 / 2019 / N°40 / 25 Joer Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper / Bild 2
  • aus: Buet 12 / 2019 / N°40 / 25 Joer Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper / Bild 3
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Am 26. November fand die Séance Académique der lokalhistorischen Vereinigung Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper anlässlich deren 25. Jubiläums statt. In einem dichtbesetzten Saal im Centre Nicolas Braun präsentierte der Verein seine neue Veröffentlichung „Geschichte der Gemeinde Hesperingen Band 4“. Das 430 Seiten umfassende Werk beinhaltet dabei neben dem ausführlichen Aktivitätsbericht der vergangenen 25 Jahre wieder mehrere Aspekte aus der reichhaltigen Geschichte der Gemeinde Hesperingen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Kirche Alzingen, der frühere Bahnhof Fentingen, die Kinderbuchautorin und Lehrerin Louise Wagner sowie der Holleschberg mit all seinen Facetten. Autoren sind René Siebenaler und Roland Schumacher. Durch einen abwechslungsreichen Vortrag, der von einer reich bebilderten PowerPoint-Show begleitet war, konnte Präsident Roland Schumacher dem interessierten Publikum die Tätigkeit des Vereins nahebringen, der sich seit 25 Jahren darum bemüht, wichtige Dokumente, Gegenstände und Fotos zu sammeln und zu archivieren, um den Einwohnern der Gemeinde anschließend diese „mémoire collective“ in Ausstellungen, Vorträgen und Publikationen nahezubringen. Tatsächlich untermauert die Vielzahl an Veröffentlichungen für die Gemeinde und lokale Vereine nebst den eigenen Publikationen die fleißige Arbeit der Geschichtsfrënn. Dazu kommen insgesamt 3 Lehrpfade, 18 Ausstellungen sowie 19 Vorträge von Vorstandsmitgliedern, aber auch von renommierten Historikern wie Alain Atten, René Klein, Fernand Spier, Denis Scuto und anderen. Dabei wurde gerade auch bei den Vorträgen immer Wert auf eine Verbindung zur Gemeinde Hesperingen gelegt. Mittlerweile gibt es auch mehrere eigene Broschüren und Bücher aus der Feder der Geschichtsfrënn, die sich einer großen Beliebtheit erfreuen. Eine reich bebilderte Homepage (www.gfhesper.lu), die Sven Fournelle erstellt hat, zeigt neben den Vereinsaktivitäten auch die Presseberichte über die Gemeinde und ist außerdem mit Facebook verlinkt. Der Verein, welcher 15 Vorstandsmitglieder zählt, erfreut sich mittlerweile in der Gemeinde einer großen Beliebtheit und das nicht nur bei alteingesessenen Einwohnern, sondern auch bei einer jüngeren Wohngemeinschaft, was ein positives Zukunftsbild zeichnet. Ad multos annos!

  1. Neue lokalhistorische Veröffentlichung : 25 Joer Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper - Geschichte der Gemeinde Hesperingen Band 4
  2. Wussten Sie schon,... (aus: Buet 09 / 2019 / N°39)
  3. Von Hasmaringa bis Hesperingen
  4. Wussten Sie schon,... (aus: Buet 06 / 2019 / N°38)
  5. Lokalgeschichte wieder zum Leben erwecken

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