Welcome
On the internetpage of "Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper", a local historical association in the commune of Hesperange presents, which exists since 1994, collecting and archiving the historical and cultural asset of the municipality and imparting it by publications, exibitions and lectures to the interested population. Have a look at our work and discover some of our productions. |
Wussten Sie schon,... (aus: Buet 09 / 2021 / N°47)
… dass einer der klügsten Köpfe des Landes ursprünglich aus der Gemeinde Hesperingen stammte?
Tatsächlich wurde der Gymnasiallehrer, Philologe und Autor Othon August(e) Scholer am 23.01.1929 in Hesperingen geboren. Seine Eltern und die seines zwei Jahre älteren Bruders Fernand waren der Buchhalter August Scholer und dessen Ehefrau Marie Hemmer, beide gebürtig aus Kehlen. Die Bezeichnung Hesperingen galt damals auch für den Howald. Die Eltern bewohnten dort ein Haus nahe der Rue de l’Ermitage (heute 292, route de Thionville), das sie wohl Mitte der 1920er Jahre errichtet hatten. Othon Scholer gehörte mit zu den ersten Schülern, welche die 1934 errichtete Schule in der Rue du Couvent in Howald besuchten. Doch bereits nach kurzer Zeit änderte sich das friedvolle Zusammenleben, denn am 10.05.1940 marschierte die deutsche Wehrmacht in Luxemburg ein. Aufgrund einer gewissen Renitenz gegenüber den Besatzern wurde die Familie am 01.10.1942 nach Leubus (Niederschlesien, Polen) umgesiedelt. Dort befand sich in den Kellergewölben des Klosters eine Fabrik, wo viele Zwangsarbeiter kriegswichtiges Gerät produzierten. Eine Verwandte (Mme Hames) konnte die Familie aber bereits kurz darauf bei sich in Tübingen aufnehmen, wo der Vater Arbeit fand und die beiden Söhne bis zum Ende des Krieges das Gymnasium besuchen konnten. Trotz weniger Unannehmlichkeiten litt Othon Scholer zeitlebens unter den Erfahrungen des Krieges und der Deportation. Nach dem Krieg konnten sie in ihr Haus in Howald zurück, das zwischenzeitlich von einer deutschen Familie bewohnt war. Das Abitur schloss Othon Scholer 1949 im Athénée Grand-Ducal de Luxembourg ab und er studierte anschließend klassische Philologie (Latein, Griechisch) und Germanistik an den Universitäten in Luxemburg (Cours Supérieurs), Paris (Sorbonne) und Tübingen, die er 1953 erfolgreich abschloss. Anschließend wurde er Referendar im Lycée Classique de Diekirch (bis 1955), schließlich Repetent und ab September 1956 genannter Gymnasiallehrer in besagtem LCD. Dort erteilte er Unterricht in Latein, Griechisch und Deutsch bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1990. Überdies unterrichtete er auch noch das Fach Italienisch, das er 1981 an der Universität Trier mit einem zusätzlichen Examen abgeschlossen hatte. Von 1982 bis 1992 gab er außerdem noch Latein-Kurse (Sprache und Literatur) am Centre Universitaire in Luxemburg. Zudem unterrichtete er Griechisch in Abendkursen und studierte während der Pensionierung noch Hieroglyphen an der Universität Trier. Nebst seiner Lehrtätigkeit widmete sich Othon Scholer auch noch historischen Studien, deren Schwerpunkte die Hexenverfolgung und das Mansfeld-Schloss in Clausen waren. Unzählige Stunden der Recherche gipfelten in nicht weniger als 9 Aufsätzen und Vorträgen sowie mehr als 20 Artikeln und Beiträgen, viele davon umfangreich und mehrteilig (eine Liste von Cathy Peiffer wurde 2013 online veröffentlicht). Er war Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft „Hexenprozesse im Trierer Land“ und auch für die mehrbändige Festschrift „400 Joer Kolléisch“ bat man ihn um einen Beitrag. Daneben erschienen noch zwei Bücher aus seiner Feder, die besondere Beachtung verdienen. 2007 veröffentlichte Othon Scholer „Der Hexer war's, die Hexe, ja vielleicht sogar der Dämon höchstpersönlich …“, eine Ansammlung von Geschichten und Werken rund um Hexen und Zauberer, die er eindrucksvoll kommentierte. Ein weiteres Werk (Trierer Hexenprozesse, Quellen und Darstellungen, Band 10), an dem er mitgearbeitet hatte, wird noch dieses Jahr veröffentlicht. Ein anderes Buch erschien bereits 2006 und behandelte die Darstellung des Schlosses Mansfeld in den Schriften des Jesuiten Joannes Wilhelmus Wiltheim (1594-1636), die Othon Scholer vom mittelalterlichen Latein ins Französische übersetzte. Den zweiten Band konnte der versierte Historiker Othon Scholer leider nicht mehr selbst verwirklichen. Interessanterweise sei bemerkt, dass die Erbschaft des Grafen Mansfeld auch große Besitztümer in Fentingen beinhaltete. Am 05.04.2015 verschied Othon Scholer im Krankenhaus in Ettelbrück und wurde in Diekirch beigesetzt. Er hinterließ eine Ehefrau (Marie-Paul Scholer-Jost), zwei Kinder namens Martine und Tom sowie vier Enkelkinder. Roland Schumacher |
Wussten Sie schon,... (aus: Buet 06 / 2021 / N°46)
… dass es bisher drei Rathäuser in der Gemeinde Hesperingen gegeben hat?
Tatsächlich wurde das erste „Hôtel de Ville“ in Hesperingen erst 1905 ins Leben gerufen. Die Archivalien und Sekretariatsbücher waren ab etwa 1800 (Entstehung der Gemeinden) in den Privathäusern der Bürgermeister untergebracht. Nach den Bürgermeistern Stiff befand sich das Sekretariat ab 1873 einige Jahre in der Gaststätte Hippert und bis 1905 im Gasthaus Speyer. Die Gemeindeautoritäten versammelten sich anfangs in der Vikarswohnung, einem geräumigen der Gemeinde gehörenden Haus in der Route de Thionville, das als Wohnung des Frühmessners, als Schule und als Sitzungssaal des Gemeinderates diente. Später wurden die Versammlungen des Gemeinderates dann zumeist in einer Gaststätte abgehalten. Nicht umsonst waren die drei ersten Bürgermeister der Gemeinde Hesperingen Gastwirte (Kappler, Hippert, Kleyer). 1889 erwarb die Gemeinde Hesperingen dann die zwei „Seitzenhäuser“ nahe der „Waassergaass“ in der Route de Thionville für insgesamt 12.412,15 Franken. Die vorherigen Besitzer waren Edmée Victor Caroline Rosalie Laure Tesch (Witwe von Emile Metz) aus Beggen und Marie Barbe Joséphine Tesch (Witwe von Gustav Munchen) aus Eich. Letztere war die Tochter des Steuer- und Gemeindeeinnehmers Ferdinand Mattern Tesch aus Hesperingen, der mit Cécile Félicie Seitz aus Clausen verheiratet gewesen war. Von der Witwe Tesch-Seitz stammt der Hausname der beiden Gebäude. 1905 wurde dann die Gemeindeverwaltung und das Postrelais in dem größeren Gebäude untergebracht und in dem kleineren wohnte der Postagent, ehe um 1937 ein Polizeibüro mit Arrestlokal dort eingerichtet wurde. Oben befand sich die Wohnung des leitenden Polizeibeamten. Gedacht waren die Häuser anfangs zur Einrichtung einer Schule (das Gebäude eingangs der Rue de Bettembourg war zu klein geworden) und zur Unterbringung der Lehrerschaft. Tatsächlich wurde das obere Stockwerk des Gemeindehauses dann zu Schulzwecken verwendet (die zwei, drei unteren Klassen befanden sich dort). Ein schmaler Schulhof befand sich hinter dem Haus. Mitte des 20. Jahrhunderts entsprachen die älteren „Seitzenhäuser“ jedoch nicht mehr den nötigen modernen und hygienischen Anforderungen und so wurde der Ruf von gut 4.000 Einwohnern nach einem neuen Gebäude lauter. Die Gemeindeverwaltung beschloss deshalb (Sitzung vom 05.03.1958) die Errichtung eines neuen Komplexes, welcher die Gemeindebüros, sämtliche Schulklassen Hesperingens und das neue Polizeikommissariat zu beherbergen vermochte. Daneben sollte ein größerer Festsaal („Centre Civique“) zum Abhalten von Versammlungen, Theateraufführungen und anderen kulturellen Veranstaltungen dienen. Der Kostenvoranschlag, welcher der Gemeinde am 19.02.1959 vorgelegt wurde, betrug 17.250.000 Franken, wurde aber durch den Staat auf 13.450.000 Franken reduziert und vom Gemeinderat akzeptiert (Juni 1959). Die Pläne waren von den Architekten Gillardin und Luja unter der Leitung des Staatsarchitekten Hubert Schumacher erstellt worden. Am 11.07.1959 begann der Unternehmer Peiffer aus Luxemburg-Neudorf mit den Rohbauarbeiten. Die feierliche Einweihung fand am 23.09.1962 im Beisein vieler prominenter Politiker statt. Die alten „Seitzenhäuser“ in der Route de Thionville wurde dann um 1964 abgerissen. Nachdem die Einwohnerzahl sich rasch der Grenze von 10.000 angenähert hatte, wurde Mitte der 1980er Jahre daran gedacht, die unzulänglichen räumlichen Verhältnisse des alten Rathauses durch einen Neubau zu beheben. Dabei wurde das am 28.07.1983 von den Eheleuten Kontz-Probst erworbene Gebäude „Urbéngsschlass“ nicht renoviert, sondern abgerissen und die Architekten Arthur Jemming und Yves Feis erstellten die Pläne für das neue Gemeindehaus, das in seiner modernen Konzeption dennoch den historischen Altbau nicht vergessen ließ. Für die Innenarchitektur zeichnete Tilly Steinborn verantwortlich und die herrliche Parkanlage wurde von dem Urbanisten Winfried zur Hausen angelegt. Die Inbetriebnahme erfolgte am 10.09.1991 und am Vorabend zu Nationalfeiertag 1992 waren Großherzog Jean und Josephine Charlotte zu Besuch, ehe das prunkvolle Gebäude (Gesamtkosten 313.606.965 Franken) dann am 19.09.1992 feierlich eingeweiht wurde. Roland Schumacher |
Wussten Sie schon,... (aus: Buet 03 / 2021 / N°45)
… dass der Fentinger Gesangverein Cantabile drei Anläufe brauchte, um sich als feste Größe in der Kulturszene der Gemeinde Hesperingen zu etablieren?
Tatsächlich ist der Verein schon 1867 als „école de chant Fentange“ in den Gemeinderegistern belegt. Präsident war Mathias Weydert und Dirigent Karl Frisch. Ein Jahr später wurden die ersten Satzungen erstellt: „Der Gesang-Verein hat zum Zweck, durch seine humoristische Unterhaltung so wie besonders durch Gesang, das Wirken der Bürgerjugend zu zieren und den wahren Frieden so wie die holde Eintracht derselben zu fesseln.“ Leider war die Zahl der Mitglieder nicht groß genug, um eine finanzielle Unterstützung der Gemeinde zu erhalten. 1872 bekam der „Sängerchor“ dann 40,5 Franken an Zuwendung, aber 1875 existiert der Verein als solcher bereits nicht mehr. Dabei darf nicht vergessen werden, dass es sich bei dem Männerchor hauptsächlich um Landwirte handelte, deren karge Freizeit keine regelmäßigen Proben ermöglichte. Im Jahr 1889/90 gab es dann eine Neugründung, die wohl auf die Vergrößerung der Pfarrkirche (neuer Turm mit Empore) zurückzuführen ist. Damals wurde nicht zwischen weltlichem und sakralem Chor unterschieden. Ein Grund für die Neugründung mögen auch die Reduzierung der Beiträge aktiver Sänger und die Abschaffung der Geldstrafen bei Abwesenheit gewesen sein. Präsident war Jean Kaysen und Dirigent Mathias Weydert. 1891 löste sich der Verein offiziell aber wieder auf, obwohl er 1901 noch einmal bei einer Feier der „Chorale Itzig“ auftrat (womöglich als „wilder“ Verein ohne Statuten). Am 01.01.1910 erfolgte dann die (dritte) Gründung des Vereins, die bis heute Bestand hat. Präsident war Ernest Gantenbein und Dirigent Edouard Kayser. Der Kassierer Victor Feyder wurde später sogar Bürgermeister der Gemeinde Hesperingen (1929-1938). Der Geräteschuppen des Hofes Stiff (später Joachim) wurde als Vereinslokal auserkoren. Ab 1911 sind auch gesellige Theaterabende dort belegt. 1920 wurde eine neue Vereinsfahne angeschafft. Dirigent war während all dieser Jahre (1910-1939) der Bäckermeister Edouard Kayser aus Hesperingen. 1936 wurde der erste Vereinsstempel erworben und 1939 beteiligte sich der Verein mit historischen Kostümen an dem Umzug zur Unabhängigkeitsfeier. Nach dem Einmarsch der deutschen Besatzungstruppen am 10.05.1940 wurde der Verein wie viele andere auch durch den „Stillhalte-Kommissar“ aufgelöst und das gesamte Vereinsvermögen nebst Vereinsfahne beschlagnahmt. Nach dem Krieg ging es mit dem Präsidenten Paul Sand dann weiter. 1960 wurde der 50. Geburtstag (Präsident Nicolas Luxen) mit einem berauschenden Fest und einer neuen Fahne gefeiert. Viele Konzerte, Theaterabende, Ausflüge und Radiomessen sind in den Folgejahren belegt. Immer schon hatte der Männergesangverein Fentingen auch die Jugend mit eingebunden, die ab Mitte der 1960er Jahre unter der Leitung des Lehrers Jean Kohl stand. Nach einer Ruheperiode wurde 1974 ein neuer Kinderchor gegründet, den Marco Juncker dirigierte. Ab 1978 ist die Chorale Enfantine „Les Alouettes“ Fentange ein eigenständiger Verein. Der Musiker, Komponist und Dirigent Jean-Pierre Kemmer (später auch Nicole Dielissen-Matzet) begleitete sowohl den Kinder- als auch den Erwachsenenchor jahrelang. 1979 wurde aus dem bisherigen Männerchor eine „Chorale Mixte“ mit 29 Sängerinnen und Sängern. Diese Konstituierung wurde begleitet von einem traditionellen „Adventsbazar“ und ab 1986 auch durch einen Kirmes-Umzug, dem „Hämmelsmarsch“. 2010 wurde der 100. Geburtstag mit Konzerten, der Einweihung einer neuen Fahne und einem „Gëllene Buch“ gefeiert. Nach der letzten Generalversammlung (2020) im Zeichen der Pandemie löste Marianne Weber-Ludes den langjährigen Präsidenten Roby Feyder (1999-2020) an der Spitze des Vereins ab. Während andere Chöre sich kaum der schrumpfenden Mitgliedszahlen erwehren können oder sich mit anderen Vereinen aus der Region zusammentun müssen, erfreut sich der Fentinger Gesangverein mit 36 Sängerinnen und Sänger und seinem Dirigenten Rossano Mancino eines aktiven Vereinslebens. Roland Schumacher |
Activities 2021
Octobre 23rd, 2021 | Commemmoration for the 8 dead amercian soldiers at 10:30 at the monument in "Wolleffsmillen" in Hesperange |
April 21st, 2021 | General assembly at 19:30 in Foyer of CELO in Hesperange |
Ein Ort mit Geschichte
Aus dem Wort vom 11. Januar 2021
|